Seit November 2011 begleiten Erika Krenn-Neuwirth und Michael Schaller die Stadt Graz beim Audit familienfreundlichegemeinde. Am Freitag, 21. September 2012 wurden die Zwischenergebnisse im Kindermuseum FRida & freD präsentiert. Hier finden Sie die Aussendung, die von der Stadt Graz an die Medien ging.


Familie vor den Vorhang!

Im vergangenen November beschloss der Stadtsenat, am Audit „familienfreundlichegemeinde“ teilzunehmen. Heute wurde das Zwischenergebnis im Kindermuseum präsentiert.

„Wir versuchen, das Thema der familienfreundlichen Gemeinde zu leben“, betonte Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl anlässlich der Pressekonferenz, die heute Freitag, 21. September 2012, im Grazer Kindermuseum FRida &freD stattfand. Rund zehn Monate ist es her, seit der Stadtsenat beschlossen hatte, sich dem Qualifizierungsprozess zur familienfreundlichen Gemeinde, der vor mehr als elf Jahren vom Familienministerium ins Leben gerufen wurde, zu unterziehen. Damit möchte man die Attraktivität der Stadt für Familien bewerten und Verbesserungspotenziale aufzeigen. Graz ist zwar nicht die erste, aber die größte Landeshauptstadt in Österreich, die im Bereich Familie Vorbild sein möchte. "Als dynamische Stadt dürfen wir gerade in Hinblick auf die Familie nicht im Stillstand verharren, sondern müssen auf gesellschaftlichen Wandel aktiv reagieren", ist Nagl überzeugt. Die Untersuchungen des Auditprozesses würden dazu beitragen die Bedürfnisse der Grazer Familien noch besser zu verstehen. Auch Familienstadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg ist sich der Wichtigkeit dieses Projektes bewusst: „Ich finde die Zusammenschau toll und wir können als Stadt stolz auf unsere Leistungen sein. So konnte beispielsweise im Betreuungsbereich das Angebot für bis zu dreijährige Kinder um 1.662 Plätze und für drei- bis sechsjährige um 906 Plätze aufgestockt werden. Alle Kinder, die einen Betreuungsplatz benötigen, bekommen auch wirklich einen!“ Und damit nicht genug. Dass Familienfreundlichkeit in der Stadt und ihren Beteiligungen ein Thema ist, zeigt sich daran, dass das Kindermuseum bereits seit 2010 das Zertifikat „berufundfamilie“ führen darf, seit kurzem unterzieht sich auch die Holding Graz diesem Zertifizierungsprozess.

Vieles ist geschehen seit November 2011. „Wir haben die Bestandsanalyse abgeschlossen und selbst ich als Grazer habe erfahren dürfen, dass es im Bereich Familienfreundlichkeit noch viel mehr gibt, als hinlänglich bekannt ist“, berichtete Dr. Michael Schaller, der gemeinsam mit seiner Kollegin Mag. Erika Krenn-Neuwirth den Prozess begleitet. Rund 1.000 Einrichtungen wurden unter aktiver Einbindung der Bevölkerung in den Bezirken vor Ort erfasst. Die Highlights sind neben der großen Vielfalt der Angebote auch die Beteiligungsprozesse im Kinder- und Jugendbereich, wie das Kinderparlament oder der Jugend-Gemeinderat, gendergerechte Angebote und Orte der Begegnung beispielsweise im Mehrgenerationenhaus. Damit ist die Murmetropole Impulsgeber und legt die Messlatte enorm hoch für andere Gemeinden. Graz hebt sich von anderen Städten auch durch das Bevölkerungswachstum, gemeinschaftsbildende Einrichtungen wie das Friedensbüro, besondere städtebauliche Anforderungen und die gelebte Multikulturalität – in Graz sind mehr als 160 Nationen beheimatet – ab.

Ein Manko sieht Schaller jedoch im Fehlen einer zentralen Auskunftstelle, an der das Wissen über sämtliche Leistungen gebündelt ist. Er listete die Maßnahmenpakete auf, die als Potentiale definiert wurden und an denen Graz weiterarbeiten will: Vor allem kurzzeitige und flexible Kinderbetreuung, leistbares attraktives Wohnen für junge Familien und die generationsübergreifende Nutzung von öffentlichen Spielplätzen und Freiraum für die Zielgruppe der 10- bis 16-Jährigen stehen im Fokus. Maßnahmen zu diesen Schwerpunkten bedürfen eines Gemeinderatsbeschlusses. Nach einer positiven externen Begutachtung erhält Graz daraufhin das Grundzertifikat „familienfreundlichegemeinde“. Nun hat man drei Jahre lang Zeit, das Arbeitspaket umzusetzen. Nach einer weiteren Begutachtung werden der Ist- und Sollzustand kritisch unter die Lupe genommen. Sofern alles passt, erhält die steirische Landeshauptstadt 2015 das Vollzertifikat für weitere drei Jahre. Und damit die Grazerinnen und Grazer die Vielzahl an Angeboten auch nützen können, soll eine laufende Informationskampagne einen Überblick über alle Serviceleistungen schaffen.

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